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Der Augsburger alte Flugplatz

Tausender Aussiedler neues Zuhause

 
   

Es könnte doch sein das nicht jeder weis, das die Stadt Augsburg die am Lech und Wertach liegt, eine der ältesten Städte Deutschlands ist, die schon 15 Jahre vor Christus als römische Militärkolonie gegründet und nach dem ersten römischen Kaiser Augustus benannt wurde.

Hingegen wurde die Millionen Metropole München  nach einer kleinen Siedlung des Klosters Tegernsee (Munichen bei den Mönchen) genannt und wurde erst anno 1158 nach Christus von Heinrich den Löwen als Stadt gegründet.

Das jetzige Gelände zwischen dem heutigen Alten Postweg und Haunstetter Straße, der Rumplerstraße und Bürgermeister Ulrich Straße, kann im Großen und Ganzen als das Alte Flugplatzgelände bezeichnet werden.

Bereits im ersten Weltkrieg im Jahre 1916, setzte man zum ersten Spatenstich an und im Mai 1917 waren an der Rumplerstraße drei Flugzeugfabrikationshallen fertig gestellt und am 1 Juli 1917 starteten die ersten Flugzeuge.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde aber die Produktion in den Rumplerwerken die um diese Zeit etwa 1000 Personen beschäftigte eingestellt. Im Jahre 1919 wurde der regelmäßige Personenflugverkehr Augsburg bis Berlin mit Zwischenlandung in München und Leipzig eingerichtet. Die Passagiere mussten aber damals noch Wetterfest sein, den die 4-Sitzigen Flugzeuge waren offen. Sonne, Schnee und Regen dürften bzw. mussten die Flugreisenden hautnah miterleben.

Nach dem zweiten Weltkrieg war die gesamte Fliegerei verboten.
Erst im Jahre 1950 wurde die Gründung von Flugvereinen zugelassen.

Im Jahre 1964 stand dann die Planung für über 3000 Wohnungen auf diesem Gebiet fest.

Das letzte Flugzeug auf dem Alten Flugplatz startete am 21 Juni 1968 etwa an der der stelle wo heute der „Ikarus“ Brunnen steht. Für die Flieger war es schwer vorstellbar dass sich „ihr“ Betätigungsfeld in wenigen Jahren in ein dicht besiedeltes Wohngebiet verwandeln würde. Und auch nicht viel anders dürfte es den Bauern gegangen sein, die vor 75 Jahren ihr Acker und Wiesenland in die damals Neugegründeten Bayrischen Rumpler – Flugzeug –Werke abgaben.

Das Univiertel war wohl die größte Städtebauliche Herausforderung in der Nachkriegsgeschichte der Stadt Augsburg. Ein Blick auf den Stadtplan zeigt mit der Gründung der neuen Universität ist am südlichen Rande Augsburgs, dort wo einst der „Alte Flugplatz“ war, vor den Fluren Haunstetten ein neuer und moderner Stadtteil herangewachsen.

Die rasante Entwicklung die das Univiertel in den folgenden Jahrzehnten erlebte, verdankt es der erfolgreichen Entwicklung unserer neuen Universität, ebenso wie den zahlreichen Zuwanderer. Die Universität mit ihren unterschiedlichen Einrichtungen und ihrem jungen Publikum gehört ebenso dazu wie die Messe, das Landesamt für Umweltschutz, die Kirchengemeinden oder die Bildungsstätten und sozialen Einrichtungen, ohne zu vergessen das Bukowina Institut.

Einen harmonischen Miteinander von Menschen verschiedensten Alters, unterschiedlichen Herkunft und deren individueller Bedürfnisse trägt diese Planung des neuen Stadtteils Rechnung.

Der Augsburger „Alte Flugplatz“ wurde erst nach der im Jahre 1970 - erbauten neuen Universität, in „Univiertel“ umbenannt.

Von cca. 11000 – 13000 Einwohner die zurzeit im heutigen Univiertel wohnen sind schätzungsweise 60 – 70 % Aussiedler aus den ehemalige Ost- und Südostblockstaaten, die hier ihre zweite Heimat fanden.

Will hier einige Straßennamen anführen zwar viele nach den Pionierflieger und Flugzeugkonstrukteuren benannt sind: Ferdinand Graf Zeppelin (1838 – 1917), Otto Lilienthal (1848 – 1896), Eduard Rumpler (1872 – 1940), Willy Messerschmitt (1898 – 1978).

 Und zum Schluss eine kurze aber humorvolle charakterisierende Geschichte eines „Augsburger Amateur Fliegers“.

Anekdote: Für den ersten Augsburger „Flieger“ namens Salomon Idler (1610 – 1670), nachdem auch eine Straße im Univiertel benannt ist, der schon am 16.09.1635 in der nähe des alten Augsburger Hauptkrankenhauses flog, erinnert eine Gedenktafel die früher Farbenfroh mit den vier „Flugopfern“ geschmückt war, so wie der bekannte "Schneidermeister von Ulm", der bei seinem Flugversuch 180  Jahre später in die Donau fiel, wollte auch der Augsburger „Erster Flieger“ ein Schuster es den Vögeln gleich tun und sich in die Lüfte erheben. Sein Selbstentworfener Flugapparat aus Eisenstangen und Leistengestellen so wie aus vielen Federn, sollte ihn vom Augsburger Perlachturm aus in die Lüfte entführen. Gott sei Dank folgte er den Rat seines Beichtvaters Pater Placidus und startete erstmal von einem Holzschuppen aus, so dass er die folgende Bruchlandung in einem Hühnerhaus wenigstens unbeschadet überstand, aber er erschlug durch die Landung vier Hennen.

                                                                                                                    P.Schrameck                                                                                                                        Nitzkydorf / Augsburg

 

PS.:   Unser Leben im „Univiertel“ (bzw. in unserem neuen Zuhause) ist lebendig und vielfältig, außerdem haben wir Aussiedler ein sehr gutes Verhältnis mit allen Bewohner.Der Landsmannschaft Kreis Augsburg, wurde erlaubt ein „Kreuz“ vor der Kirche aufzustellen und das danach Eingeweiht wurde, mit der Überschrift: „Heimat gesucht, Heimat gefunden“. Dafür sind wir der Katholischen Kirche vielmals dankbar.


Univiertel in Augsburg