Geschichte Nitzkydorf´s

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Die Ansiedlung Nitzkydorfs erfolgte nach dem Erlass des Ansiedlungspatents Josef II. vom 21. September 1782. Nitzkydorf (heute noch: Nitchidorf, aber auch Nitchisoara; ung.: Niczkyfalva) soll nach Karl Kraushaar 1785 gegründet worden sein. Aber derselbe Autor nennt zugleich als Gründungsjahr auch das Jahr 1787, als das Schwabendorf mit 194 deutschen Familien „neu angelegt" worden sei. Belegt ist, dass im Jahre 1785 hier die Pfarrei gegründet wurde und zugleich hatte man die Kirchenmatrikelbücher eingeführt. Den Namen erhielt die Ortschaft vom Grafen Christoph Niczky, der als Gesandter Maria Theresias 1779 den Anschluss des Banats an Ungarn durchführen sollte.

Bis in den '70-er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Dorf von seiner fast nur deutschen Bevölkerung banat-schwäbisch geprägt. Von 1910 bis vor dem 2. Weltkrieg bildeten die ständig über 2.000 Deutschen einen Bevölkerungsanteil von 96 bis 97 Prozent. Aber sogar noch 1977 zählte man hier bei 1.389 Einwohnern 1.125 Deutsche, was noch immer einen Bevölkerungsanteil von 80 Prozent darstellte. Schon vor und  unmittelbar nach dem Sturz Ceausescus setzte in Nitzkydorf eine der stärksten Aussiedlungswellen aus dem Banat ein. Schon im März 1990 zählte man hier nur noch 52 „Neue Banater Zeitung"-Abonennten, was nur noch auf einige hundert Deutsche hinweist. Zwei Jahre später, bei der Volkszählung vom Januar 1992 bekannten sich im einstigen Schwabendorf nur noch 56 Personen zum Deutschtum. Inzwischen ist die Zahl der Rumänen von 251 im Jahre 1977 auf  über 1200 angestiegen.  Laut Angaben der Heimatortsgemeinschaft Nitzkydorf leben zur Zeit nur noch 14 Banater Schwaben in ihrem Heimatdorf.

Am 12. Juli 1995 schrieb der Journalist Valentin Samânta in der Tageszeitung „Realitatea banateana" (Banater Realität) eine Reportage voller Nostalgie über das, was Nitzkydorf einst war. Sieben Fotos verhelfen dem Leser, sich das gewesene Schwabendorf vorzustellen: „2.000 Deutsche haben in den letzten Jahren den Ort verlassen. Geblieben sind eine stolze Kirche ohne Gläubige, unzählige Brunnen und Häuser mit herzförmigen Dachlöchern in den Giebeln." All dies sollte 1988 im Rahmen der „Dorfsystematisierung" Ceausescus dem Erdboden gleichgemacht werden. Mit der Hinrichtung des Diktators hofften noch einige, dass Nitzkydorf nun wieder das wird, was es einmal war. Aber was die Bulldozer 1988 nicht vernichteten, das geht jetzt infolge der Auswanderung der Schwaben zugrunde. Die zugewanderten Ruthenen und die aus 25 Landkreisen Rumäniens zugewanderten Rumänen schaffen nicht mehr das, was die Deutschen vor über 200 Jahren erreichten. Die aus der Marmarosch gekommenen Ruthenen bauten sich  ein neues Gotteshaus für die orthodoxen Gläubigen. Es ist aus Holz und im Brâncovenischem Stil erbaut und mit Schilf gedeckt werden. Auch ein neues Gemeindehaus ist entstanden, aber dessen Baustil passt wiederum  nicht in die schwäbische Landschaft hinein. Desgleichen wurde ein neues Telefonamt  errichtet, darin fand eine manuell bediente Vermittlungsanlage ihren Platz. Es fehlt aber noch immer der Kabelanschluß zum Telefonnetz der Ortschaft.